Der australische Arzt Dr. Brad Stanfield nimmt in seinem Podcast die Diskussion um Protein kritisch unter die Lupe. Die Diskussion um Protein ist von Extremen geprägt: Während offizielle Empfehlungen bei 0,8 g pro Kilogramm Körpergewicht liegen, fordern Influencer oft das Dreifache. Studien zeigen jedoch ein differenziertes Bild: 1,3 bis 1,6 g pro Kilo bringen klare Vorteile für Muskelaufbau und Gewichtskontrolle. Darüber hinaus sinkt der Nutzen deutlich. Bei älteren Menschen reichen meist 1,0 bis 1,2 g pro Kilo, solange die Grundversorgung gesichert ist. Sehr hohe Mengen ab 2,2 g pro Kilo sind unnötig und können Nieren und Stoffwechsel belasten.
Ein weiteres Problem ist die Industrie. Sie verkauft immer mehr „Protein-Produkte“, die oft stark verarbeitet sind und viel Zucker, Salz, Fett oder Zusatzstoffe enthalten. Diese fördern eher Übergewicht und Herz-Kreislauf-Risiken, statt die Gesundheit zu verbessern. Besser ist es, Protein aus natürlichen Quellen wie Hülsenfrüchten, Nüssen oder Vollkornprodukten zu beziehen. Sie liefern neben Eiweiß auch Ballaststoffe, Vitamine und Mineralstoffe.
Entscheidend ist außerdem: Ohne Krafttraining verpufft der Effekt. Mehr Protein allein macht nicht stärker.
💡 Was kannst Du daraus für Dich mitnehmen?
Für die meisten Menschen sind 1,2 bis 1,6 g Protein pro Kilo Körpergewicht optimal. Achte auf natürliche Quellen wie Bohnen, Linsen, Kichererbsen, Nüsse und Vollkornprodukte. Sei vorsichtig bei vermeintlichen „High-Protein“-Snacks, die hochverarbeitet und am Ende kaum gesünder als herkömmliche Snacks sind. Und kombiniere Deine Ernährung immer mit Bewegung, besonders Krafttraining. Mehr bringt nicht automatisch mehr, sehr große Mengen können Deinen Körper sogar belasten.
📺 Zum Podcast von Dr. Brad Stanfield „The Protein Obsession is Going Horribly Wrong“: