Wissenschaftler aus den USA haben untersucht, welchen Einfluss soziale Unterstützung im Laufe des Lebens auf Gesundheit und Lebenserwartung hat. Dafür werteten sie Daten von mehr als 6.600 Erwachsenen aus der MIDUS-Studie aus. Die Teilnehmenden waren zu Beginn im Schnitt zwischen 50 und 56 Jahre alt, die Datenerhebung startete Mitte der 2000er-Jahre und lief über viele Jahre.
Die Forschenden fassten unterschiedliche Quellen sozialer Unterstützung. etwa Familie, Freundschaften, Gemeinschaftsleben oder religiöse Bindungen, in einem Gesamtmaß zusammen, das sie „kumulative soziale Vorteile“ nannten.
Das Ergebnis ist eindeutig: Menschen mit einem hohen Maß an sozialer Unterstützung hatten ein deutlich geringeres Risiko für chronische Erkrankungen, Übergewicht und Einschränkungen im Alltag. Besonders eindrücklich: Wer überdurchschnittlich viele soziale Vorteile hatte, lebte im Schnitt mehrere Jahre länger. Die Sterblichkeit war bei ihnen um etwa ein Drittel reduziert, unabhängig von Geschlecht, Alter, Bildung oder ethnischem Hintergrund.
Die Studie ist eine Beobachtungsstudie. Sie zeigt Zusammenhänge, kann aber nicht beweisen, dass soziale Unterstützung die direkte Ursache für bessere Gesundheit und längeres Leben ist. Dennoch unterstreichen die Ergebnisse, wie eng unsere Beziehungen mit unserem Lebensstil und Alterungsprozess verknüpft sind.
💡 Was kannst Du daraus für Dich mitnehmen?
Soziale Kontakte sind ein wirksamer Schutzfaktor für Deine Gesundheit. Pflege deshalb aktiv Deine Beziehungen: Verbringe regelmäßig Zeit mit Familie und Freunden, suche den Austausch in Deiner Nachbarschaft oder engagiere Dich in einem Verein. Auch spirituelle oder religiöse Gemeinschaften können eine Ressource sein. Entscheidend ist, dass Du Dich verbunden fühlst. Dein soziales Netz schenkt Halt und trägt dazu bei, dass Du länger gesund bleibst.
📰 Zum Pre-Print des Artikels in American Psychologist: