Wissenschaftlerinnen aus Südkorea und den USA haben in einer Langzeitstudie 41.869 Erwachsene ab 50 Jahren aus England, den USA, Korea und Mexiko über zehn Jahre begleitet. Sie wollten klären, ob Einsamkeit das Sterberisiko erhöht und welche Rolle die Kultur dabei spielt.
Zu Beginn gaben 14 % in England, 18 % in den USA, 31 % in Korea und 34 % in Mexiko an, sich einsam zu fühlen. Einsamkeit hing in allen Ländern mit höherer Sterblichkeit zusammen. Doch der Effekt war nicht überall gleich: In England, den USA und Mexiko verschwand er nach Berücksichtigung von Vorerkrankungen. In Korea blieb ein um 27 % erhöhtes Sterberisiko bestehen, unabhängig vom Gesundheitszustand.
Die Ergebnisse zeigen: Einsamkeit wirkt nicht überall gleich stark. In kollektivistisch geprägten Kulturen wie Korea ist sie offenbar eine eigenständige Gesundheitsgefahr. Allerdings wurden hier Bevölkerungsdaten ausgewertet. Das sagt nichts darüber aus, wie einsam sich eine einzelne Person fühlt.
Wichtig: Es handelt sich um Beobachtungsdaten. Die Studie zeigt Zusammenhänge, aber keine eindeutige Ursache-Wirkung.
💡 Was kannst Du daraus für Dich mitnehmen?
Einsamkeit ist mehr als ein unangenehmes Gefühl: sie kann Deine Gesundheit belasten. Sorge bewusst für soziale Nähe. Plane feste Begegnungen mit Freunden oder Familie ein, auch kleine Alltagskontakte zählen. Begleitet Dich Einsamkeit länger, suche Unterstützung. Erste Anlaufstellen bietet das Kompetenznetz Einsamkeit.
📰 Zum Pre-Print des Artikels in Health Psychology:
https://psycnet.apa.org/manuscript/2025-15191-001.pdf
Zum Kompetenznetz Einsamkeit: