Ein Forschungsteam aus Boston (USA) hat in zwei Langzeitstudien untersucht, welchen Einfluss Optimismus auf die Lebensdauer hat. Grundlage waren Daten aus der Nurses Health Study (69.744 Frauen) und der Veterans Affairs Normative Aging Study (1.429 Männer). Optimismus haben die Wissenschaftler über etablierte Skalen wie z.B. dem Life Orientation Test gemessen.
Das Ergebnis: Menschen mit einer optimistischen Einstellung lebten selbst nach Anpassung der Modelle mit Demografie und Gesundheitsfaktoren im Schnitt 11 bis 15 % länger. Die Wahrscheinlichkeit, das 85. Lebensjahr zu erreichen, war 1,5- bis 1,7-mal höher als bei Menschen ohne optimistische Einschätzung, auch wenn die Forscher das Gesundheitsverhalten wie Ernährung und Bewegung berücksichtigt haben.
Die Forschenden vermuten als Erklärung, dass Optimisten sich eher Ziele setzen und das Selbstvertrauen besitzen, diese zu erreichen. Ungesunden Impulsen können sie daher oft wirksamer widerstehen und sich bei Rückschlägen schneller wieder erholen. Wichtig: Optimismus ist nicht angeboren, sondern lässt sich gezielt trainieren.
Einschränkend gilt: Die Studie ist beobachtend und kann keine direkte Ursache-Wirkung beweisen. Optimismus hängt mit längerer Lebensdauer zusammen, ob er sie tatsächlich verursacht, bleibt offen.
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Zum Originalartikel in Proceedings of the National Academy of Sciences (PNOS):