🧠 Aus der Psychologie | Stressmanagement bei Herzkrankheit: Programme senken die Sterblichkeit in Studien

Wissenschaftler aus Brasilien haben in einer systematischen Übersichtsarbeit mit Meta-Analyse geprĂŒft, ob nicht-medikamentöse StressbewĂ€ltigung das Risiko fĂŒr schwere Herz-Kreislauf-Ereignisse und die Sterblichkeit bei bestehender koronarer Herzkrankheit senkt. Eingeschlossen waren sieben randomisierte klinische Studien mit insgesamt 1.908 Erwachsenen, im Durchschnitt 53 bis 62 Jahre alt, mehrheitlich MĂ€nner und zwei Studien nur mit Frauen. Die Interventionen reichten von kognitiver Verhaltenstherapie und Psychoedukation bis zu Entspannungsverfahren und Transzendentaler Meditation, meist in Gruppensitzungen zusĂ€tzlich zur ĂŒblichen kardiologischen Behandlung.

Im kombinierten Hauptzielwert aus Herzinfarkt, Schlaganfall, kardiovaskulĂ€ren Klinikeinweisungen, Revaskularisationen und kardiovaskulĂ€rem Tod zeigte sich kein gesicherter Vorteil gegenĂŒber Kontrollgruppen. Bei der Gesamtsterblichkeit ergab sich hingegen ein statistisch signifikanter RĂŒckgang um 37 Prozent zugunsten der Stressinterventionen. Die Autoren betonen, dass Methoden und Inhalte stark variierten und die StudienqualitĂ€t gemischt war, was die Aussagekraft begrenzt.

Da es sich um randomisierte Studien handelt, stĂŒtzen die Daten einen ursĂ€chlichen Effekt der Stressreduktion auf die Gesamtsterblichkeit. FĂŒr das Ausbleiben eines Effekts auf den zusammengesetzten Ereignisendpunkt wurde keine eindeutige Ursache-Wirkungs-Beziehung gezeigt. Unterschiede zwischen den Studien, den Teilnehmern und den Programmdauern erschweren klare Schlussfolgerungen, sprechen aber nicht gegen den möglichen Nutzen gut umgesetzter StressbewĂ€ltigung als Baustein der SekundĂ€rprĂ€vention.

💡 Was kannst Du daraus fĂŒr Dich mitnehmen?

Gezieltes Stressmanagement kann sich bei bestehender Herzerkrankung lohnen. Es ersetzt keine Medikamente, kann aber zusĂ€tzlich Deine Überlebenschancen verbessern. Plane feste Zeiten fĂŒr Entspannung ein, etwa tĂ€gliche Atem- oder AchtsamkeitsĂŒbungen, nutze strukturierte Angebote wie Herzgruppen mit Stressmodul oder Programme mit Elementen der kognitiven Verhaltenstherapie, baue kleine Stresspuffer in Deinen Alltag ein wie kurze Pausen, regelmĂ€ĂŸigen Schlaf und soziale UnterstĂŒtzung und bleibe bei der kardiologischen Standardtherapie konsequent.

📰 Zum Preprint in International Journal of Stress Management:

https://www.academia.edu/download/122881134/latest.pdf

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