🩺 Aus der Medizin | Immun-Booster Bewegung: Wie Ausdauertraining Abwehrzellen stressresistenter macht

Ein internationales Team von Wissenschaftlern hat untersucht, wie sich langjähriges Ausdauertraining im höheren Alter auf bestimmte Abwehrzellen des Immunsystems auswirkt. In einer experimentellen Laborstudie mit 9 gesunden Männern um 64 Jahre, davon 5 ausdauertrainiert und 4 untrainiert, wurden aus dem Blut gewonnene Abwehrzellen außerhalb des Körpers getestet. Die Zellen wurden unter Stressbedingungen geprüft: einmal mit Propranolol, einem Betablocker, der körpereigene Stresssignale dämpft, und einmal mit Rapamycin, einem Wirkstoff, der den Zellstoffwechsel bremst.

Die trainierten Männer zeigten auf Zellebene ein „fitteres“ Immunsystem. Ihre natürlichen Killerzellen wirkten reifer und einsatzbereiter, mit weniger Alterungszeichen und einer besseren Balance zwischen Angriff und Selbstkontrolle. Selbst unter medikamentösem Stress hielten diese Zellen ihre Funktionen häufiger aufrecht, reagierten passend auf Entzündungssignale und regulierten hemmende Schutzschalter stabiler. Auch der Energiestoffwechsel war überlegen: Die Mitochondrien arbeiteten leistungsfähiger, die Zellen konnten bei Bedarf mehr Sauerstoff nutzen und hatten Reserven.

Was bedeutet das praktisch? Die Daten deuten darauf hin, dass regelmäßiges Ausdauertraining im Alter nicht nur die Fitness, sondern auch die Einsatzbereitschaft des Immunsystems verbessert und es widerstandsfähiger gegen Stress macht. Wichtig ist der Rahmen. Es handelt sich um eine kleine Pilotstudie mit Zellen, die im Labor getestet wurden, nicht um eine Langzeitstudie am Menschen mit harten Gesundheitsereignissen. Die Ergebnisse liefern vor allem Zusammenhänge und keine gesicherten Kausalbelege. Zudem wurden nur ältere Männer untersucht. Ob sich die Befunde auf Frauen oder andere Altersgruppen übertragen lassen, ist offen.

💡 Was kannst Du daraus für Dich mitnehmen?

Regelmäßige Ausdauerbewegung scheint das Immunsystem auch im Alter „trainierbar“ zu halten. 150 bis 300 Minuten pro Woche zügiges Gehen, Radfahren oder Schwimmen, gern mit kurzen, etwas schnelleren Abschnitten, fördern die Anpassung. Wenn Du Betablocker oder andere Medikamente nimmst, die in Stress- oder Stoffwechselprozesse eingreifen, stimme Trainingsumfang und Intensität mit Deiner Ärztin oder Deinem Arzt ab.

📰 Zum Artikel in Scientific Reports:

https://www.nature.com/articles/s41598-025-06057-y

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